Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis): ein Altvogel im Uferröhricht, nach Nahrung tauchend.

Brutzeitbeobachtung, Brut nicht auszuschließen. Zweite Brutzeitbeobachtung überhaupt.

- Kanadagans (Branta canadensis): drei Vögel, aber erster Nachweis im

Gebiet, Brut

- Reiherente (Aythya fuligula): ein Paar anwesend, aber (noch) kein Bruthinweis. Früher nur als

Durchzügler auftretend, erste Beobachtung zur Brutzeit, Brutansiedlung möglich

- Stockente (Anas platythynchos): fünf Vögel, möglicherweise Paar mit erwachsenen Jungen

- Teichhuhn (Gallinula chloropus): mindestens ein Paar mit flüggen Jungen, eventuell noch ein

zweites. Früher bis zu fünf Paare in gesamten NSG, nach Aufgabe der fischereilichen Nutzung

mit jährlichem Ablass aufgrund des dann stark angestiegenen Fischbestandes Ende der 70er Jah-

re komplett verschwunden. Dies ist der erste Brutnachweis seit über 40 Jahren!

- Eisvogel (Alcedo atthis)

Mitglieder der HGON (hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz) beobachteten und bestimmten kürzlich diese Wasservögel am unteren Wohrateich und ließen sowie uns als auch der Oberen Naturschutzbehörde am Regierungspräsidium Kassel, die die Aufsicht über das NSG Wohrateiche bei Haina führt, ihre Informationen zu den Wasservögeln zukommen.

“Oh, sind die süß”, rief kürzlich eine Besucherin des NSG beim Anblick der eifrigen Teichhuhnküken aus. Einem guten Fotografen gelangen für uns einige schöne Aufnahmen. Zwar sind wir als Hainaer nahezu täglich am Teich und konnten daher die Wasservögel durchgängig beobachten und auch Fotos machen, aber für eine sichere Bestimmung waren wir für die Expertise der Mitglieder der HGON mehr als dankbar. Schließlich gilt es zu belegen, dass durch den Einstau, der ja ursprünglich nur für die Fledermäuse angeordnet wurde, ein wertvolles Biotop entstehen konnte in dem “etwas ist”. Überdies war es uns eine Freude, dass dies auch dem RP gemeldet wurde und der zuständigen Sachbearbeiterin Frau Pohl somit gute Argumente geliefert wurden, mit deren Hilfe sie sich für unser NSG weiter stark machen wird.

Es ist so schön, dass sich trotz der Staulegung der beiden Wohrateiche, die als naturgeschützte große offene Wasserflächen eine besondere Bedeutung hatten, im stark geschädigten NSG die Natur wieder etwas zurückerobern konnte. Das zeigen die Libellen, das zeigen die Wasservögel.

Dabei ist es nicht der einzelne Vogel oder die einzelne Libelle. Einzelne Arten sind Anzeiger für funktionierende Gesamtzusammenhänge von gutem Wasser in ausreichender Menge auch in Trockenperioden, Wuchsmöglichkeiten für Wasser-und Uferpflanzen, gute Wasserqualität für Kleinstlebewesen im und am Wasser, Wasserschnecken und Insekten in unerschiedlichen Entwicklungsstadien. Nahrung, Ruhe- und Brutplätze für die unterschiedlichsten Bewohner sind vorhanden. Eine erfreuliche Entwicklung für die Biodiversität!

Es ist so schön, dass die Natur im NSG etwas zurückerobern konnte.

Leider ist das NSG Wohrateiche aber bei Haina. Dort darf man augenscheinlich viel, was andernorts oder im privaten Bereich verboten würde.

So darf man wohl auch das schöne Biotop im Bereich unterer Wohrateich im September trockenlegen. Dann soll nämlich der Einstau wieder abgelassen werden.

Hoffen wir für unsere Teichhuhnküken und die vielen anderen Bewohner, dass der Einstau nicht abgelassen und das Biotio geschützt wird. Der BUND Ortsverband Haina hat uns informiert, dass dem RP ein entsprechender Antrag vorliegt.

BI Rettet die Wohrateiche