Gehen in Haina die Uhren anders?

Bis zum 30.11. sollte sich ein mit der Oberen Wasserbehörde vereinbarter Wassereinstau im unteren Wohrateich befinden. Der 30.11. scheint in Haina schon seit Mitte Oktober vorbei zu sein, denn seitdem ist der Teich bereits leer ( siehe vorheriger Beitrag). Entweder gelten Vorgaben aus Kassel in Haina nicht, oder eben die Uhren gehen anders. Erstaunlich dabei ist, dass sie schneller gehen als anderswo, hatte man doch bislang den Eindruck, was Umwelt- und Naturschutz angeht in Haina eher in einer unrühmlichen Vergangenheit zu leben, in der Arten- und Klimaschutz noch Fremdworte waren. Oder in einer Vergangenheit, in der hier feudal Äbte und später Landgrafen undemokratisch und selbstherrlich über Land und Leute herrschen konnten.

Es gibt also die Vorgabe aus Kassel, bis Ende November für einen Mindesteinstau Sorge zu tragen. Außerdem gibt es aus Kassel die Vorgabe, die Dämme an den Teichen in den trockenen Monaten regelmäßig zu bewässern, damit sie nicht kaputt gehen. Beide Vorgaben wurden vom Eigentümer nicht erfüllt, ohne dass dieses Fehlverhalten irgendwelche Konsequenzen erkennen ließe. Ist man sich schon sicher, dass der RP den eingereichten Plänen zur Vernichtung der Teiche zustimmen wird und daher ist weder Dammpflege noch Einstau vonnöten? Da ließe doch eher wieder die Vergangenheit grüßen, wenn der größte Arbeitgeber in Haina wie früher Äbte und Landgrafen, deren Erbe er verwaltet, mit kurzem Draht nach Kassel anscheinend über Land und Leute entscheiden kann. Wenn dem so wäre, dann müsste man bestätigen: ja, in Haina gehen die Uhren (leider) anders.

BI Rettet die Wohrateiche