Verantwortungslosigkeit trifft auf Planlosigkeit: Das wird teuer!

 

Es dürfte sich um einen Betrag um die 300.000 Euro handeln, der bis jetzt für die rechtswidrige und planlose Zerstörung der Teiche im Naturschutzgebiet aufgewendet worden ist. Alleine 45.000 Euro sollen laut HNA die Ersatzlaichhabitate gekostet haben, kolportiert wird sogar ein deutlich höherer Betrag bis zu 60.000 Euro. Hinzu kommen unter anderem die Kosten für eine nach Auffassung vieler Teilnehmenden eher misslungenen Info-Veranstaltung mit hr-Moderatorin, diverse Vorbereitungsarbeiten wie bspw. die höchst kostenträchtige Entfernung von Baumbewuchs auf den Teichdämmen durch Spezialeinheiten mit Spezialgerät, das Abfischen und Aufsammeln von Edelkrebsen und Muscheln und deren Verfrachtung in die Rhön, diverse Fachgutachten (zuletzt zwei Fledermaus-Gutachten des Instituts für Tierökologie und Naturbildung), die Anfahrt und Beschaffung (woher eigentlich im trockenen Sommer 2020?) von Wasser zum Feuchthalten der Dämme, der Aufbau von Berieselungsanlagen inklusive Wassergroßcontainern, der Verzicht auf mit Wasserkraft selbst produzierten Strom und vermutlich viele, viele Mann-/Fraustunden innerhalb und außerhalb von Vitos und LWV.

Ein Ende der größtenteils vom LWV zu Beginn des Prozesses wohl nicht kalkulierten Kosten ist nicht in Sicht. Warum? Weil sich der LWV erklärtermaßen nicht für den Naturschutz für zuständig hält und sich beim Hochwasserschutz hinter einem offensichtlich wenig konstruktiven Dezernatsleiter der Oberen Wasserbehörde versteckt. Das hessische Recht sieht allerdings nun einmal keinesfalls vor, dass der Eigentümer eines Naturschutzgebietes nichts zur Erhaltung desselben tut. Völlig zu Recht weist das Regierungspräsidium deshalb den LWV auf seine Verpflichtungen hin. Das, was ihm an konkreten Maßnahmen auferlegt wurde, zeugt allerdings nur zum Teil von fachlicher Expertise. Vor allem fehlt ein zukunftsfähiger Plan, der die Ziele des Naturschutzes und des Hochwasserschutzes bestmöglich vereinbart. Einen solchen Plan, so die traurige Feststellung, könne das Regierungspräsidium nicht durchsetzen, weil der LWV dies nicht wolle.  Da bleibt dann dem Amtsschimmel das Wiehern im Halse stecken und der gemeine Bürger und Steuerzahler wundert sich…

Übrigens hätte man für den genannten Betrag vermutlich beide Dämme durch Spundwände längst HQ1000-sicher stabilisieren können! Nicht nur Naturschützer, auch viele Hainaer Bürger sehen darin immer noch die bessere Lösung. In jedem Fall wäre das viele Geld so sehr viel besser investiert. Denn schaut man heute auf das „NSG Wohrateiche bei Haina“ bleibt nur die Feststellung, dass die Natur gründlich im Stich gelassen und ruiniert ist. Der Anblick der Schlickmassen in entleerten Brut- und Rastteichen ist ein Desaster und man muss befürchten, dass dies sogar System hat: womöglich kalkuliert der LWV damit, dass man ihn bitten mögen, sein „Renaturierungsprojekt“ doch endlich zu starten, damit sich niemand länger das geschaffen Elend anschauen muss. Aber nein, so böse darf man nicht denken…

 

 

BI Rettet die Wohrateiche