Drei Jahre nach der Informationsveranstaltung des LWV sind dessen Pläne noch immer nicht beim Regierungspräsidium eingereicht worden.

 

Wer hat damals was gesagt und was ist daraus geworden?

 

Unter der Überschrift "LWV zeigt sich gesprächsbereit" berichtete die HNA umfangreich von dem Abend im DGH Haina, den der Beigeordnete Schütz nach der HNA "zunächst einmal sacken lassen" musste. Dieser Zustand dauert auch drei Jahre nach der ersten und bisher einzigen Veranstaltung dieser Art noch an. Das Sackenlassen vollzieht sich in großer Abgeschiedenheit, denn auf Austausch und Zusammenarbeit legt Herr Schütz entgegen seiner Ankündigungen offenbar keinen Wert. Er sucht nach der finanziell für ihn günstigsten Lösung, wobei Natur- und Umweltschutz genau wie denkmalschutzrechtliche Bestimmungen ungelegen kommen. Für ihn ist es ärgerlich, wenn auf Gefährdungen für Fledermäuse, Libellen und Kammmolche hingewiesen wird, denn das bedeutet Aufwand. Durch seine anhaltende Verweigerungs- und Verzögerungshaltung hat er den LWV, vor allem aber den Natur- und den Hochwasserschutz im Naturschutzgebiet in eine vertrackte Lage gebracht. Nachdem er aus Kostengründen (der jährliche Gewinn der Stiftungsforsten sollten durch Naturschutzmaßnahmen wohl nicht geschmälert werden) auch den einzig verbliebenen Teich bei Haina, den Königsteich, hat verschlammen lassen, droht ein ökologisches Fiasko.

Die sich bereits in der HNA-Überschrift findende Äußerung von Dieter Schütz, Beigeordneter des LWV, "Wir sind gesprächsbereit." stieß bereits damals auf Skepsis; zu Recht. In den vergangenen Jahren hat Herr Schütz keine Gesprächsbereitschaft mehr erkennen lassen. Eine Notwendigkeit, die Öffentlichkeit zu informieren, lässt er auch auf Nachfrage der HNA von seiner Pressesprecherin immer wieder verneinen. Wann die jahrelangen geheimen Planungen - auch das Regierungspräsidium weiß laut HNA nichts Konkretes - abgeschlossen sein werden, erscheint offen.

 

Dr. Martin Marburger, Obere Wasserbehörde, wird im HNA-Artikel zitiert mit den Worten "In Haina ist seit 25 Jahren nichts gemacht worden. Jetzt ist Handlungsbedarf." Wer dafür verantwortlich ist, mochte Herr Dr. Marburger damals wie heute nicht öffentlich sagen. Dass es sich um denselben Eigentümer handelt, der seit vielen Jahren durch Nichtstun auffällt, verschlimmert die Lage von Tag zu Tag.

 

"Die Wertigkeit der Stauteiche beschränkt sich auf Libellen und Amphibien sowie einige nicht mehr so große ornithologische Werte." Sagte vor drei Jahren Anna-Maria Pohl, Obere Naturschutzbehörde. Dass Frau Pohl seinerzeit unter anderem dreizehn zum Teil streng geschützte Fledermausarten übersehen hat, ist ihr nicht vorzuwerfen, obgleich dies bereits Jahre zuvor auf der Homepage des NABU nachzulesen war, mag der hohen Arbeitsbelastung im personell nicht ausreichend ausgestatteten Dezernat geschuldet sein.

 

"Die Gemeinde Haina spricht sich ausdrücklich gegen jegliche Planungen aus, die einen Rückbau der Wohrateiche vorsehen." sagte Alexander Köhler, Bürgermeister der Gemeinde Haina. In Haina gibt es bis heute keine andere Meinung. Praktisch niemand ist auf den leicht zu durchschauenden Versuch hereingefallen, der Bevölkerung eine als "Renaturierung" getarnten Vernichtung des Naturschutzgebietes "Wohrateiche bei Haina" schmackhaft zu machen. Wohl auch deshalb betreibt der LWV seine Planungen im Stile einer Geheimdienstoperation. Gesprächsbereitschaft und Bürgerbeteiligung sehen anders aus.