Nach unserem letzten Beitrag und dem Bericht in der hna zum geplanten Forensik-Neubau haben uns einige Kommentare und Zuschriften erreicht, so auch die folgende:

“Die Wohrateiche schlitzen, den Königsteich verlanden lassen, Mammut-Schneisen zur Holzabfuhr in die Landschaft schlagen – Ist das wirklich alles erforderlich zum Wohle psychisch kranker Menschen?

 

Haina (Kloster) ist seit Jahrhunderten ein Ort, an dem sich Menschen in vorbildlicher Art und Weise der Pflege psychisch Kranker widmen. Muss das heute zwangsläufig zur Folge haben, dass örtliche Naturschutzgebiete ausgeräumt und die historische Landschaft zugebaut wird? Müssen sämtliche finanzielle Mittel in immer mehr Neubauten „auf der grünen Wiese“ investiert werden? Ist es unumgänglich, dass immer mehr Flächen versiegelt werden, dass immer mehr Acker- und Weideland verloren geht? Ist der Stiftungsforst primär Mittel zur Ko-finanzierung des LWV?

 

Das Landschaftsbild um Haina (Kloster) soll sich nach dem Willen des LWV gravierend ändern. Dahinter stehen, kaum verhohlen, finanzielle Interessen des Konzerns. „Wer soll das bezahlen“ fragte LWV-Beigeordneter Dieter Schütz 2019 in die Kamera des hr und meinte die Erhaltung des Naturschutzgebietes „Wohrateiche bei Haina“. Wir jedenfalls nicht, wollte er damit zum Ausdruck bringen. Denn der LWV sei ja für andere Aufgaben zuständig. Alle Mittel für die uns anvertrauten Menschen mit Behinderungen, so argumentierte er. Das bedeutet folgerichtig, nichts für Natur- und Umweltschutz, für Landschaftsschutz und für den Rest der Bevölkerung in der Region.

 

Nun geht Herr Schütz, der für die Stiftungsforsten zuständig ist, den nächsten Schritt, der noch augenfälliger deutlich macht, welches Verhältnis die Führung des LWV zum Natur- und Landschaftsschutz hat. In den idyllischen Schafsberg oberhalb von Haina (Kloster) zwischen Wald, neuem Friedhof, der Parkanlage alter Friedhof und Bäckersgrund soll eine 13 Meter breite und viele Meter tiefe Schneise gefräst werden. Der monströse Landschaftsfraß dient mitnichten dem geplanten Neu- und Erweiterungsbau der Forensik, sondern der Optimierung des Holztransports. Das ergibt sich aus den Planungsunterlagen. Damit die Schwerlastfahrzeuge und Harvester einen kurzen Weg zur Herbelhäuser Straße bekommen, plant man kurzentschlossen eine tief in den Bergrücken einschneidende Mega-Schneise in die unberührte Natur und setzt damit die Verschandelung des Landschaftsbildes ungeniert fort.”

 

BI Rettet die Wohrateiche