Jagdrevier?

Ein trauriges Bild an den beiden seit Herbst leeren Wohrateiche. Wo letztes Jahr noch im und am Wasser reges Leben herrschte, finden sich jetzt neben toten Muscheln nur noch vereinzelte Spuren von Wasservögeln auf den austrocknenden Teichgründen. Keine Spur von Kaulquappen. Kein Eisvogelbrutpaar. Kein Schwarzstorch am Abend. Was wir hier sehen, ist staatlich finanzierte “Renaturierung” eines zuvor funktionierenden Naturschutzgebietes.

Nach der Beseitiguzng des Edelkrebsbestandes aus dem Wohratal und dem halbherzigen Versuch, etwas für die ihrer Laichplätze beraubten Amphibien zu tun , droht nun die nächste Umweltsünde: diesmal sind die Fledermäuse betroffen. Das von dem anerkannten Fledermausexperten Dr.Dietz erstellte Gutachten zum Fledermausvorkommen im Naturschutzgebiet kann auf unserer Homepage nachgelesen werden. Da dieses einmalige Fledermausvorkommen im Herbst nicht abschließend untersucht werden konnte, sollen noch weitere Untersuchungen erfolgen. Das geht aber nur, wenn die Fledermäuse auch etwas zu fressen, also Nahrung, finden können. Und das können sie nur, wenn Wasser in den Teichen ist. Kein Wasser, keine Nahrung,keine Fledermäuse. Deshalb sind wir seit Wochen in Gesprächen mit der Oberen Naturschutz- und der Oberen Wasserbehörde und dem LWV. Zumindest ein Teilaufstau sollte rechtzeitig erfolgen, damit die Fledermäuse, wenn sie hungrig ihre Winterquartiere verlassen, Nahrung finden könnten. Seit Wochen wird von uns darauf hingewiesen, wie wichtig das ist. Auf dem Foto sieht man, wie es heute, am 9.4., aktuell an den Teichen aussieht. Wo da eine Wasserfledermaus nach Futter jagen soll bleibt ein Rätsel. Warum aber nur die zeitliche Verzögerung? Hofft man, dass die geschützten Fledermäuse weiterziehen oder gar verhungern, damit man das Argument “offene Wasserflächen sind wichtig für das NSG” endlich los ist? Soll am Ende mit der Untersuchung so lange gewartet werden, bis keine Fledermäuse mehr angetroffen werden können? Eines ist sicher: ihre Winterquartiere haben diese längst verlassen…

Zum Abschluss noch ein aktuelles Bild von den fachkundig angelegten Ersatztümpeln, die für die Amphibien zum Laichen vorgesehen waren. Ein interessierter Mitbürger meinte dazu, dass für diese teuren Schlammtümpel 45 000€ da waren, es aber kein Geld für ein Standsicherheitsgutachten für die Dämme gab.

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