Landungsboote für das Wohratal... (Bitte weiterlesen!)

Unausweichlich steuert das gesamte Wohratal auf eine Katastrophe durch den nunmehr sicher bevorstehenen Dammbruch der Wohrateiche bei Haina/Kloster zu (wir berichteten). Die Auswirkungen der Flutwelle auf die Menschen in der Region sind in ihren Ausmaßen kaum abzuschätzen. Es macht sich Angst in der betroffenen Bevölkerung breit, konnte doch die bislang von Seiten der Gemeinde Haina/Kloster getroffene Katastrophenprophylaxe wenig zur Beruhigung beitragen. Eine nicht ausreichende und wenig überzeugende Informationspolitik verstärkt das Unbehagen, bei älteren Bewohnern sogar existentielle Sorgen auslösend. Weltweit durch Dammbrüche hervorgerufene Katastrophen, wie jüngst in Brasilien und vor allen Dingen die unsere Region erschütternde Zerstörung der Edertalsperre durch die alliierten Kräfte im zweiten Weltkrieg mit unzähligen Opfern an Mensch und Tier lassen die Bürger der gefährdeten Region das Schlimmste befürchten. In Rücksichtnahme auf die durchaus berechtigten Ängste und Nöte der Anwohner des gesamten Wohratales haben sich jetzt die Gemeinden Haina und Wohratal sowie die Stadt Gemünden auf die schnellstmögliche Erstellung eines gemeinsamen Notfall- und Katastrophenplanes verständigt. Bei der Umsetzung, und darin sind sich alle Beteiligten einig, ist unbedingte Eile geboten. Nachfolgende Maßnahmen wurden darum bereits bei einer eiligst einberufenen Zusammenkunft der betreffenden Bürgermeister und Magistratsmitglieder im Sitzungssaal des Gemündener Rathauses beschlossen:

1) Einbeziehung der Städte Rauschenberg sowie Kirchhain in die Planung, da zu befürchten ist, daß das Rückhaltebecken in Wohra den Wassermassen nicht standhält.

2a) Eine umfassende und der Sachlage entsprechende Aufklärung, die dem Ernst der Lage gerecht und für alle verständlich dargelegt wird muß flächendeckend jeden Haushalt erreichen.

2b) Erstellung eines Maßnahmenkataloges für den einzelnen Bürger zur Vorbereitung auf den Ernstfall (z.B. Bereithaltung von Sandsäcken und Vorratshaltung an Lebensmitteln und Medikamenten)

3a) Anmietung von Rettungsbooten und -insein zur Evakuierung.

3b) Planung eines Notaufnahmelagers auf dem Jeust.

4a) Der zu befürchtende Ausfall sämtlicher Energie-/ und Datennetze bedarf dringendster Notfalllösungen seitens der Versorgungsunternehmen, zumal zu befürchten ist, daß dieser Zustand über den Jahreswechsel hinaus, einhergehend mit sinkenden Temperaturen, anhalten wird und führt unweigerlich zur

4b) Ausrufung des Notstandes.

5) Die bereits alarmierten zuständigen Dienste wie Feuerwehren, THW, Katastrophenschutz und Rettungskräfte müssen in entsprechende Szenarien einbezogen und durch gemeinsame praktische Übungen für die Hilfe ertüchtigt werden. Diesbezügliche Maßnahmen sind umgehend einzuleiten.

6) Dem Angebot von Vitos zur Übernahme der psychologischen Betreuung der Bevölkerung wurde einstimmig stattgegeben.

7) Auf Anfrage beim Marinestützpunkt Eckernförde zwecks Hilfe durch Ubootgeschwader, Seebataillon mit Aufklärungskompanie, Kommando Spezialkräfte, Verlegung Stützpunkt Kommando mit Hafenschlepper und Mehrzwecklandungsboot Barbe wurde bereits Unterstützung signalisiert. Die Übertragung der Gesamteinsatzleitung Operation Fischotter wird ausdrücklich angestrebt

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Heike Hartmann-Frank