Naturschutzgebiet

Die Augustsonne bescheint die Reste des Naturschutzgebietes NSG Wohrateiche bei Haina. Dort soll demnächst viel Geld ausgegeben werden. Geld für den Naturschutz, das ist doch gut, oder?

Das denkt man sicher gern, solange man keine Details kennt. Details über die in unserem NSG geplanten Maßnahmen, die ja schon ganz bald umgesetzt werden, sollen wir Hainaer wie es derzeit aussieht wohl nicht erfahren dürfen. Es gibt keine Informationen für die Bevölkerung!

Ja, wir sind besorgt. Besorgt um die Zukunft der jetzt im NSG lebenden Libellen, Fledermäuse, Vögel, Amphibien, Ringelnattern… Welche Zukunft - wenn überhaupt eine - erwartet sie? Wie wird ihr Schutz während der Bauarbeiten gewährleistet werden? Wird jetzt wieder die Natur zerstört? Durch den Einstau am unteren Wohrateich hat sich dort die Natur gerade etwas erholt.

Es soll demnächst viel Geld ausgegeben werden. Für ein NSG, durch das eine Kreisstraße ohne Geschwindigkeitsbegrenzung führt, auf der Tag für Tag Individuen plattgefahren werden. Am Samstag war es diese Ringelnatter (s.Foto). Eine Kreisstraße, auf der Sommer für Sommer massiv der Motorradverkehr der von weit anreisenden Spaßbiker zunimmt.

Sinnvoller Naturschutz funktioniert am besten im Austausch mit den vor Ort lebenden Menschen, die ja über wertvolle Informationen verfügen. Weil sie vor Ort sind. Weil sie sich auskennen. Weil sie sich engagieren. Weil sie “ihre” Natur lieben und mit ihr leben. Diese aktiven Bürger muss man informieren und in einen offenen Austausch über geplante Maßnahmenm miteinbeziehen. Die plattgefahrene Ringelnatter von der Kreisstraße, die hat in Kassel niemand gesehen. Von der weiß dort keiner etwas. Die haben Hainaer Bürger gefunden, die kurz nach dem Auto (leider wenige Minuten zu spät) vor Ort waren. Auf der Roten Liste der Reptilien wird die Ringelnatter in der Kategorie III als gefährdete Art eingestuft.(Quelle: NABU) Bleibt zu hoffen, dass das, was vom NSG noch übrig ist, nicht genauso platt gemacht wird, als sogenannte “Renaturierung” teuer verbrämt.

BI Rettet die Wohrateiche