Erfreulicherweise hat die Obere Naturschutzbehörde jetzt dafür gesorgt, dass wieder Wasser in den unteren Wohrateich eingestaut wurde. Das sollte das Überleben eines Teils der Amphibien- und der Fledermauspopulationen für weitere Monate sicherstellen. Die in den vergangenen Wochen vorgenommenen Bohrungen haben offenbar ergeben, dass die Dämme ausreichend stabil sind, also keine Überflutungsgefahr besteht. Wie bekannt, hatte der Leiter der Oberen Wasserbehörde wiederholt erklärt, die Dämme seinen „ganz offensichtlich“ nicht ausreichend stabil; eine nähere Untersuchung sei deshalb nicht erforderlich. Die Einschätzungen der Behörde scheinen inzwischen etwas differenzierter auszufallen.

Musste das seit 2019 andauernde Hin und Her wirklich sein? Mal wurde abgesenkt, dann vollständig entleert, dann wieder teilbefüllt, dann erneut entleert und so weiter. Wäre es nicht von Anfang an besser gewesen, den Wasserstand beider Teiche dauerhaft auf ein unter Sicherheits- und Naturschutzaspekten ausreichendes Maß abzusenken, statt die Teiche vollständig zu entleeren, zig Tausend Euro teure sogenannte Ersatzlaichhabitate auszubaggern und für viel Geld die Dämme feucht zu halten? Wäre es nicht besser gewesen, man hätte sich über naturschutzrechtliche Erfordernisse Gedanken gemacht und die Standfestigkeit der Dämme fachlich untersucht, statt blind der fraglichen Einschätzung einer Einzelperson und den Spar-Schnellschüssen des LWV-Kämmerers zu folgen? Hatten die Verantwortlichen wirklich keine Zeit, einen Blick auf die Homepage des NABU zum Naturschutzgebiet  Wohrateiche bei Haina zu werfen und zu erkennen, dass es an den Teichen seit Jahrzehnten streng geschützte Fledermausarten gibt?